01.06 Zugübung III. LZ Rettung Meschede
Verpuffung im Betriebsgebäude eines Steinbruches in Berge
Ein Mitarbeiter vermisst – Ein Feuerwehrmann erleidet Panikanfall
Berge: In den Abendstunden des vergangenen Freitags kam es zu einer Verpuffung bei Schweißarbeiten in der Brecheranlage im Steinbruch der Bergisch – Westerwälder Hartsteinwerke – Betrieb Berge.
Ein Brand brach aus. Nach außen tritt Rauch aus. Drei Mitarbeiter können sich aus dem 40m hohen Gebäude über die Förderbandanlage retten. Eine Person wird vermisst. Kurz vorher wurde diese noch in dem hinteren Gebäudebereich in der Nähe des Silos gesehen. Starke Qualm- und Staubentwicklung behindert die Sichtverhältnisse.
Nach der Alarm- und Ausrückordnung löst die Leitstelle Zugalarm für den 3. Löschzug Rettung der Feuerwehr Meschede mit den Löschgruppen Berge, Grevenstein und Visbeck aus. Zur Unterstützung der Einheiten wird der Einsatzleitwagen und die Drehleiter aus Meschede an die Einsatzstelle beordert.
Beim Eintreffen der ersten Rettungskräfte aus Berge werden diese vom Schichtführer eingewiesen.
Die Einheiten beginnen mit der Suche nach der vermissten Person. Nach und nach dringen drei Rettungstrupps unter Atemschutz, über die Treppenanlage in das Obergeschoss (OG) der Brecheranlage in 30 m Höhe ein.
Gleichzeitig wird eine Löschwasserversorgung aus einem Wassersammelbecken auf dem Gelände der Anlage aufgebaut.
Über den Kontrollweg der Förderbandanlage dringen zwei weitere Angriffstrupps unter Atemschutz zur Brandbekämpfung in das OG ein.
Die vermisste Person wird verletzt aufgefunden, zur Einstiegsplattform gebracht und über die Drehleiter gerettet.
Ein Feuerwehrmann erleidet bei der unübersichtlichen Lage im OG einen Panikanfall.
Der bereitstehende Atemschutzrettungstrupp findet ihren Kameraden und begleitet ihn über die Treppenanlage auf sicheren Boden.
Beide Personen werden dem Rettungsdienst übergeben.
Nach 40 Minuten kann Zugführer Reinhard Schulte (Grevenstein)und sein Stellvertreter Sigmar Moritz (Berge) „Wasser halt geben“. Alle Übungsaufgaben sind abgearbeitet.
Bei der Übungsnachbesprechung am Feuerwehrhaus in Visbeck erklärten die Übungsleitung Uwe Zoor (Berge) und Lars Frommberger (Visbeck) den Übungsablauf.
Die Zugleitung war sichtlich zufrieden mit der geleisteten Arbeit und bedankte sich ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit der Einheiten untereinander.
Ein besonderer Dank galt dem Betriebsleiter, Axel Schulte-Hötte, der Basalt-Aktien-Gesellschaft für die Bereitstellung seiner Betriebsanlagen für diese Übung.
„Die Betriebsleitung unterstützt die Feuerwehr gerne bei der Findung geeigneter Übungsobjekte im Steinbruch. Hierbei erlangen die Einsatzkräfte eine gute Ortskenntnis und können somit im Ernstfall eine gute Arbeit leisten.“ So der Betriebsleiter.
Materialaufstellung:
Fahrzeuge Feuerwehr : LG Berge Tragkraftspritzenfahrzeug / Wasser
LG Grevenstein Löschgruppenfahrzeug 8/6
Löschgruppenfahrzeug 16 TS
Mannschaftstransportwagen
LZ Meschede Einsatzleitwagen
Drehleiter
LG Visbeck Tragkraftspritzenfahrzeug / Wasser
Schlauchmaterial 5 A - Leitungen
40 B – Leitungen
60 C Leitungen
3 Strahlrohre C
1 Tragkraftspritzen
11 Atemschutzgeräte
1 Trage
57 Übungsteilnehmer
Übungsziele:
Suchen Finden Retten
Zusammenarbeiten der Einheiten untereinander, sicheres Arbeiten in Höhen und Zurechtkommen mit erhöhter körperlicher und psychischer Belastung für Atemschutzgeräteträger
Der Hintergrund:
Vor 11 Jahren am 10. April 2001 vernichtete ein Großfeuer die Betriebsgebäude des
Steinbruchbetreibers Basalt AG am Bergerhammer. Hierbei kam ein Mitarbeiter ums Leben.
