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Weltkriegszeit



Die Feuerwehr unterm Hakenkreuz 1933 – 1938

Die braunen Machthaber bekamen immer mehr Einfluß auf das tägliche Leben und beeinflußten es massiv.

1933

Am 15. Dezember wird das Gesetz über das Feuerlöschwesen umfassend neu geregelt. Nichts, aber auch gar nichts bleibt so wie es war.
Eine neue Aufgabe wird den Wehren in Zukunft durch den Ausbau des zivilen Luftschutzes entstehen.

1934

Nach dem am 1. Januar in Kraft getretenen Gesetz über das Feuerlöschwesen und den dazu ergangenen Erlassen und Verordnungen, muß in jedem Ortspolizeibezirk eine leistungsfähige und den örtlichen Verhältnissen entsprechend ausgerüstete Feuerwehr vorhanden sein.

Westfälische Landeszeitung - Rote Erde - Aus der Generalversammlung.
Eversberg - 12. Febr. Von der Freiwilligen Feuerwehr, Brandmeister Hengesbach, sah sich infolge Alters veranlaßt, sein Amt niederzulegen. Statt seiner wurde Dachdeckermeister Christian Bierbaum zum Wehrführer bestimmt.

14. Februar - Treffen aller Amtsbrandmeister in Bestwig.
Betreff: Neuordnung des Feuerlöschwesens - Mustersatzung.

15. Februar - Bericht des Bürgermeisters des Amtes Bestwig an den Landrat in Meschede - Betreff: Feuerlöschwesen - Neuordnung - Stärkemeldung.
Im hiesigen Amtsbezirk Bestwig bestehen 6 Freiw. Feuerwehren, die Stärke derselben ist folgende:

Eversberg = 64

28. Februar - Gibt der Landrat in Meschede eine Gesamtübersicht über die Frei-willigen Feuerwehren des Kreises Meschede an den Reg. Präs. Arnsberg.

III. Feuerwehren im Ortspolizeibezirk Bestwig:

Freiwillige Feuerwehr Eversberg = Stärke 64 Mann.

Die Freiwilligen Feuerwehren bilden die örtlichen Löschzüge.
Am 7. März findet eine Mitgliederversammlung aller Freiwilligen Gemeinde-feuerwehren des Amtes Bestwig statt. Die Versammlung berät über die Bildung einer einheitlichen Feuerwehr und die Verabschiedung einer Satzung.

Beschluß
der Generalversammlung der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Bestwig:
Die vom Bürgermeister vorgeschlagene Satzung der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Bestwig wurde ohne Änderung angenommen.

Der Führerrat der Freiw. Feuerwehr des Amtes Bestwig besteht aus:
1.) dem stellvertr. Wehrführer.
2.) 6 Löschzugführern.
3.) 1 Schrift- und Kassenführer.

Die Freiwilligen Feuerwehren der einzelnen Gemeinden werden für aufgelöst erklärt. Eine Freiwillige Feuerwehr für den Ortspolizeibezirk Bestwig wird gegründet und in 6 Löschzüge eingeteilt:

Löschzug I. ist Eversberg mit dem Halbzug Ib. Wehrstapel
.
Die Eintragung in das Vereinsregister soll erfolgen.

3. Mai Gerätenachweisung der Wehr Wehrstapel:
Nr. des Zuges I b
Bezeichnung Halbzug
Ortsbezeichnung Wehrstapel-Heinrichsthal
Gerätschaften 2 Schlauchkarren,
1 Handdruckspritze
Stärke des Zuges 27
Ist eine Wasserleitung vorhanden Ja

1935

10. Februar 1935 letzte Generalversammlung bis 1938

Am 1. Juni wird der Amtsfeuerwehrverband durch die Neugründung der Freiwilligen Feuerwehr Heringhausen erweitert.

1936

Am 4. September teilt der Amtsbürgermeister dem Landrat mit, welche Personen die Löschzüge führen:

1. Löschzug Eversberg:

Löschzugführer Dachdeckermeister
Christian Bierbaum, geb. am 9. August 1880
Am 30. November erscheint eine Dienstvorschrift für die Freiw. Feuerwehr des Amtes Bestwig.
Das Amt Bestwig wird in folgende Löschbezirke eingeteilt:
1. Eversberg - Wehrstapel - Heinrichsthal
Zwei Halhzüge Eversberg und Wehrstapel
Stärke 54 Mann
An Gerät sind vorhanden: Eine Saug- und Druckspritze,
ein Schlauchwagen und 4 Hakenleitern.
Alarmplatz: Marktplatz Eversberg.

Großeinsatz, die Walze brennt!
Heinrichsthal - In der Nacht vom 17. zum 18. Februar wurde die Messingwarenfabrik der Firma von Hagen in „Walze“ bis auf die Schlosserei durch ein Feuer zerstört.

Auszug aus dem Brandbericht des Gendamerie-Hauptwachmeisters Burgheim.

Der Nachtwächter Koczorowski hatte gegen 0,3/4 Uhr das Feuer entdeckt und anschließend den Betriebsleiter Jürgens geweckt, dieser beauftragte ihn, die Belegschaft in Heinrichsthal und auch die Feuerwehr Eversberg zu alarmieren.

Als ich gegen 1.40 Uhr auf der Brandstelle erschien, stand der Fabrikraum in seiner ganzen Länge in Flammen. Die Freiw. Feuerwehr Eversberg war bereits auf der Brandstelle tätig und verhinderte das Übergreifen des Feuers auf den Neubau und die Schlosserei. In dem langen Fabrikraum war das Feuer bei meinem Eintreffen derart stark, so das ein Retten dieses Gebäudeteils unmöglich war, wenn auch z.B. die Motorspritze der Feuerwehr Meschede zu diesem Zeitpunkt zur Stelle wäre. Die Feuerwehr Meschede erschien gegen 2 Uhr auf der Brandstelle und nahm mit mehreren Schläuchen die Bekämpfung des Feuers auf
Ein Ausbreiten des Feuers fand nicht mehr statt.
Auch ist mir nicht aufgefallen, dass die Wehren in irgend einer Form versagt haben sollen. Die Eversberger Feuerwehr war entsprechend ihrer Ausrüstung dem großen Feuer kaum gewachsen, was aber nicht auf das Versagen, sondern auf die Ausrüstung zurückzuführen ist.

Die Firma wurde in der Folgezeit wieder aufgebaut. Ein Geräteraum für Feuerlöschgeräte Luftschutz wurde im Eingangsbereich eingerichtet.

2. März - Aufstellung über:
Motorisierung der Feuerwehren im Amtsbezirk Bestwig:
Übersicht der einzelnen Motorspritzen und die zu betreuenden Orte.
Motorspritzen sind vorhanden in Velmede und in Ramsbeck.

Motorisierung der Feuerwehren im Amtsbezirk Meschede:
Motorspritzen sind vorhanden in Meschede.

15. Juli - Allgemeinbericht über die Feuerlöschverhältnisse im Kreis Meschede.
Amtsfeuerwehr Bestwig:
Wehrstapel - Heinrichsthal ca. 90 Häuser mit Kirche.
Heinrichsthal: 1 Druckspritze ca. 140 m Schlauch. Reichlich wenig, bei den vorhandenen Industrieanlagen,1 Strahlrohr, 1 Standrohr, 1 Schlauchwagen, 2 Hakenleitern, keine Laternen und Fackeln, Wasserleitung mit gutem Druck, 7 Hydranten. Geräte befinden sich im Fabrikschuppen der Firma Gebr. Eickhoff, in dem sich ebenfalls noch sonstige Privatsachen der Firma befinden. Wäre anzuregen, dass die Gemeinde einen eigenen abschließbaren Schuppen erhält.

Wehrstapel: in der Schule befindet sich 1 Schlauchkarren mit ca. 120 m Schlauch, 1 Standrohr und 1 Strahlrohr.

Stärke des1 Halbzuges 27 Mann

2. Oktober - Revisionsbericht der Feuerlöscheinrichtungen.
Der Bürgermeister:
Die Beanstandungen in den Gemeinden meines Wissens sind nur von geringfügiger Art.
Im einzelnen: Heinrichsthal - Wehrstapel:
Das Schlauchmaterial wird mit 140 m für Heinrichsthal als rechtlich wenig bezeichnet. Heinrichsthal-Wehrstapel bildet aber eine Einheit und in Wehrstapel liegen noch ca. 120 m Schlauch, die im Falle eines Brandes sofort zur Stelle sind. Der Erbauung eines eigenen Schuppens wird näher getreten werden, wenn die Stadt Eversberg ihren lfd. Fehlbetrag restlos beseitigt haben wird. Kleinere Anschaffungen, sowie sie angeregt werden, werden noch im Laufe dieses Jahres und im nächstjährigen Haushaltsjahre gemacht werden.

1937

14. Februar - Aus dem Protokollbuch.
Der Halbzugführer von Wehrstapel-Heinrichsthal, Hugo Voßwinkel, nimmt an einem Brandmeister Lehrgang in Münster teil.

12. Oktober - Der Landrat in Meschede an den Provinzialfeuerwehrführer in Münster.
Ich habe den Halbzug Wehrstapel-Heinrichsthal der Amtsfeuerwehr Bestwig gemäß den §§ 3 und 5 des Gesetzes über das Feuerlöschwesen vom 15.12.1934 - RGBl.I.S. 484 - als leistungsfähige Feuerwehr im Sinne des Gesetzes anerkannt und bitte, die Ernennung des Hugo Voßwinkel in Heinrichsthal zum Brandmeister und Führer des Halbzuges nunmehr auszusprechen.
3. November erscheint die Polizeiverordnung zur Verhütung von Feuergefahr.

26. November - Betrifft:
Revisionsbericht der Feuerwehr der Amtsbürgermeister des Amtes Bestwig.

Ich nehme Bezug auf den ausführlichen Bericht vom 2. Oktober 1936.
Die Erbauung eines Schuppens für den Halbzug Wehrstapel und eines Geräte-hauses für den Halbzug Bestwig kann jedoch noch nicht verwirklicht werden, da der Gemeinde die hierfür erforderlichen Gelder vorläufig noch fehlen.

4. Dezember - Der Provinzialfeuerwehrführer Münster.
Auf Grund des eingereichten Vorschlages wird hiermit gem. § 10,7 der Satzung für die Freiwilligen Feuerwehren, Hugo Voßwinkel, zum Brandmeister und Führer des Halbzuges Wehrstapel-Heinrichsthal ernannt, gez. Dr. Müller.

1938

6. Februar Generalversammlung in Eversberg, Erste seit 1935.
Aus dem Protokollbuch:
Der Halbzug Wehrstapel - Heinrichsthal führt seit dem Jahre 1936 (September) seine eigene Kameradschaftskasse, auch erhält er die von der Amtsverwaltung Bestwig ausgegebenen Befehle direkt zugestellt. In allen dienstlichen Angelegenheiten unterstützt er jedoch nach wie vor, das Kommando des Oberbrandmeisters Bierbaum.

20. September Gutachten zur Errichtung von Sammelschutzräumen für das
Amt Bestwig.
Luftschutzraum Wehrstapel: Schulgebäude Wehrstapel Keller 20-30 Personen.
Luftschutzraum Heinrichsthal: Stollen der Schiefergrube Glück-Auf 80-100 Personen.

24. September - Finanzierung und Anschaffung von Alarmgeräten, sonst. Luftschutzgeräten - Gutachten Kostenvoranschläge.

5. Oktober - Vollzugsmeldung:
Die Sammelschutzräume sind hergestellt.

14. Oktober - Vollzugsmeldung:
Für die Orte Bestwig und Eversberg sind Sirenen mit Handbetrieb -Typ. H.S.M. zum Stückpreis von 162- RM, auf Polizeikosten, angeschafft worden. Die Sirenen sind bei den örtlichen Luftschutzleitern aufzubewahren. Der Fliegeralarm ist durch fünfmaligen auf- und abschwellenden Sirenenton und die Entwarnung durch einen einmaligen langgezogenen Sirenenton bekanntzugeben.
20. Oktober - Gutachten:
Beschaffung motorisierter Mannschaftswagen mit Kleinmotorspritzen.
Im hiesigen Kreis sind zur Zeit Motorspritzen in Meschede, Velmede, Ramsbeck und Eslohe. Im Umkreis von 7,5 km. ist die Feuerlöschhilfe gesichert.
Es wird vorgeschlagen, für jedes Amt und zwar mit dem Sitz in Meschede, Velmede, Eslohe und Fredeburg, einen motorisierten Mannschaftswagen mit Kleinmotorspritze zu beschaffen.

23. November - Gesetz über das Feuerlöschwesen.

23. November - Unterhaltung der Feuerlöschgeräte und des Schlauchmaterials.

In der Zeit vom 11. bis 18. November ds. Js. hat eine Nachprüfung des gesamten Feuerlöschgerätes stattgefunden. Die Feuerwehrgerätschaften sind durch die unter Teilnahme des Amtsfeuerwehrführers und überwiegend auch des Kreisfeuerwehrführers durchgeführten, unvermuteten Alarmierungen auf ihre Brauchbarkeit geprüft worden.

Das Gesamtergebnis in den einzelnen Orten ist folgendes:

In Wehrstapel-Heinrichsthal lagern die Geräte zum Teil im Gerätehaus neben der Schule zu Wehrstapel und zum Teil in Heinrichsthal bei der Firma Eickhoff, bei der früher die ganzen Geräte untergestellt waren. Die alte Druckspritze steht jedoch hinter der Schule im Freien und ist deshalb den Witterungseinflüssen voll ausgesetzt. Ich habe aus diesem Grunde bei der am 21. ds. Mts. in Eversberg stattgefundenen Besprechung der Ratsherren, den Bau eines Feuerwehrgerätehauses mit Steigerturm zwischen den Orten Wehrstapel und Heinrichsthal verlangt. Mit Rücksicht auf die Kosten will der Ratsherr Eickhoff versuchen, die Spritze in einem zusätzlichen Fabrikraum der Firma Eickhoff in Heinrichsthal wieder unterzustellen.
Die erforderliche Änderung wird von mir überwacht.
Gez. Müller - Zenke

15. Dezember - Johannes Niemeier wird von der Amtsbehörde in Bestwig mit der Führung der Freiw. Feuerwehr Eversberg beauftragt.

Aus dem Protokollbuch - Eintrag unter dem Januar 1951.

Der Oberbrandmeister Chr. Bierbaum legte im Nov. 1938 sein Amt als Führer der Wehr nieder. Sein Nachfolger wurde Kamerad Franz Dolle, leider mußte auch er sein Amt bald wieder abgeben, da er es wegen Krankheit nicht ausüben konnte.

Die Freiwillige Feuerwehr im „Dritten Reich“

Die Deutschen Feuerwehren hatten sich in mühevoller Aufbauarbeit in der Zeit von 1860 bis 1933 ihre Organisation aufgebaut, in der Selbstführung und Selbstverwaltung oberstes Gebot waren.
Mit dem Preußischen Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 15. Dez. 1933 begann jedoch systematisch die Zerschlagung der Selbstorganisation der Freiw. Feuerwehren, die mit dem Reichsgesetz über das Feuerlöschwesen vom
23. Nov. 1938 und dessen Durchführungsverordnung vom 24. Okt. 1939 durch die zwangsweise Überführung der Freiwillige Feuerwehr (FF) in die Polizei ihr Ende fand.
Nach dem 15. Dez. 1938 blieben zwar die Kreis- und Provinzialfeuerwehrverbände noch erhalten, jedoch wurde deren Selbständigkeit schon stark eingeschränkt. Die FF wurden in eine Körperschaft des öffentlichen Rechts umgewandelt.
Noch tiefgreifendere Eingriffe brachte das Gesetz über das Feuerlöschwesen vom 23. Nov. 1938. Es schaltete den bisher noch verbliebenen Rest an Selbstständigkeit vollends aus. Die bisherigen Vereine wurden in eine Hilfspolizeitruppe umgewandelt. Die FF, einst zur Feuerlöschpolizei umfunktioniert. In der Präambel zum Gesetz vom 23. Nov. 1938 heißt es u.a.:

„Die wachsende Bedeutung des Feuerlöschwesens vor allem für den Luftschutz
erfordert, daß schon seine friedensmäßige Organisation hierfür abgestellt wird. Hierzu ist nötig die Schaffung einer straffen organisierten, vom F ü h r e r -
p r i n z i p geleiteten, reichseinheitlich gestalteten, von geschulten Kräften geführten Polizeitruppe (Hilfspolizeitruppe) unter Staatlicher Aufsicht“.
Die von der FF gebildeten Vereine und Verbände wurden aufgelöst. „An Stelle der Vereine tritt eine nach Löscheinheiten gegliederte Hilfspolizeitruppe, deren Organisation der Reichsminister des Innern bestimmt.“
Hiermit war das Vereinsleben tot. Dies Gesetz ließ auch, wenn man den Hinweis auf den Luftschutz ausklammert, erkennen, daß die Kriegsvorbereitungen bereits weit gediehen waren. Die bisherigen Feuerlöschgesetze waren, wie üblich, vom Reichskanzler und Innenminister unterzeichnet.
Unter dem Liquidierungsgesetz der FF vom 23. Nov. 1938 waren die zusätzlichen Unterzeichner der Chef des Oberkommandos der Wehrmacht, Keitel, und der Reichsminister der Luftwaffe, Göring.
Die festen kameradschaftlichen Bindungen der vergangenen Jahre konnten aber auch nach Inkrafttreten dieses Gesetzes unter der diktatorischen Staatsform nicht verlorengehen. Auch Art und Wesen gingen unter der veränderten Organisation nicht völlig verloren; dieses hat der Einsatz der FF im zweiten Weltkrieg, in dem Dreiviertel aller Zerstörungen durch Feuer verursacht wurden, bewiesen.
Mit der Durchführungs-Verordnung zum Gesetz vom 23. Nov. 1938, die am
24. Okt. 1939 erlassen wurde, rissen die damaligen Machthaber nach Kriegsbeginn vollkommen die Maske vom Gesicht. Ausdrücklich wurde bestätigt, daß Juden der FF nicht angehören dürfen. In die Freiwillige Feuerwehr konnten nur aufgenommen werden, “Personen die als V o l k s g e n o s s e n einen guten Ruf haben (Juden galten nicht als Volksgenossen) und die Gewähr dafür bieten, jederzeit rückhaltlos für den nationalsozialistischen Staat einzutreten.“
Bei der Aufnahme in die Feuerlöschpolizei war ein Eid zu leisten, der u.a. lautete: „Ich will dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, die Treue halten.“ Schließlich war der Feuerwehrmann verpflichtet, „Sich durch sein soldatisches Verhalten der Ehre würdig zu erweisen, Angehöriger einer uniformierten Hilfspolizeitruppe zu sein.“
Mit der Überführung der FF in eine Hilfspolizeitruppe wurde der traditionelle Geist des Idealismus der FF, der die gleichgesinnten hilfsbereiten Männer eines Ortes zusammenführte, zum Teil wesentlich umgeleitet. Auch Politik hatte vorher in der FF nichts zu suchen; jetzt war nationalsozialistische Einstellung aber die Voraussetzung für die Aufgabe.
Die damaligen Machthaber glaubten, die Freiwilligkeit und den Geist der Hilfsbereitschaft durch militärische Ordnung und durch das Führerprinzip ersetzen zu können.

Kriegsbeginn

1939
Am 1. September - 4.45 Uhr, begann der deutsche Einmarsch in Polen.

1. September - 6.00 Uhr das Landratsamt Meschede - Herr Coerdt - teilt per Funkspruch der Amtsvertretung Bestwig mit:

Jeweils ist mir sofort mitzuteilen :
Fliegerangriffe.
Durch Angriffe entstandene bedeutende Schäden.
Verluste an Material und Menschen.
Der Schulunterricht fällt bis auf weiteres aus.
Der Landrat

Da fast alle aktiven Kameraden zum Kriegsdienst herangezogen waren, stand für den Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr im Laufe des Krieges nur noch die nicht mehr bzw. noch nicht wehrfähigen Männer zur Verfügung, die Feuerwehr wurde durch sogenannte Hilfsmannschaften ergänzt. Die Angehörigen dieser Hilfsmannschaften waren Zwangsverpflichtete. Ihre Aufgabe bestand nicht nur aus feuerwehrtechnischen Hilfeleistungen, sondern sie fungierten auch als Hilfspolizei, Erntehelfer und Kartoffelkäfersucher.

3. November - Mescheder Wind.
Am 3. November gab es einen recht gefährlichen Brand auf der „Walze“ bei Heinrichsthal (Firma Wilhelm von Hagen), bei dem die Mescheder Feuerwehr erfolgreich eingreifen mußte.

11. November - Aus dem Polizeibericht.
Am 3. November 1939 gegen 17,30 Uhr brach in dem Betrieb der Fa. Wwe. Wilh. von Hagen in Heinrichsthal ein Schadensfeuer aus, welches nach den gemachten Feststellungen durch einen Schweißapparat entstanden ist. Herabtropfende Schweissperlen, die auf frisch imprägnierte Holzstücke und einen Bottich fielen, haben den Brand ausgelöst. Die Feuerlöschpolizei Meschede wurde alarmiert, diese und Werk-Luftschutz-Angehörige löschten den Brand mit einigen Feuerlöschern und Sand.

23. November - Bericht über die Feuerlöschsicherheit der Gemeinden.
Die Besichtigung der Feuerlöschgerätschaften, Ausrüstungsstücke, Alarmeinrichtungen, Wasserstationen und Gerätehäuser hat ergeben:
Zur vorschriftsmäßigen Unterbringung der Feuerlöschgeräte in Heinrichsthal, muß der Bau eines Gerätehauses in Erwägung gezogen werden.

1940

Das Amt Bestwig und somit auch die Ortslagen Heinrichsthal und Wehrstapel wurden als Luftschutzorte III wenig gefährdet eingestuft.
Die Wald- und Flächenbrandbekämpfung gewann in den ersten Kriegsjahren an besonderer Bedeutung. Es wurde vermutet, daß die Alliierten Luftstreitkräfte im vermehrten Umfang den Abwurf von Brandbomben und Brandplättchen auf Wald und Ernte durchführten.

15. Juni - Nachweisung über den Stand der Ausrüstung des Löschzuges Heinrichsthal-Wehrstapel.

An Ausrüstung ist vorhanden:
2 Standrohre, 2 Hydrantenschlüssel, 3 Strahlrohre, 250 m Schlauch, 2 Haken-leitern, 2 Anlegeleitern, 1 Druckpumpe, 1 Gerätekarren, 10 Feuereimer,
6 Schlauchhalter, 2 Absperrleinen, 4 Rettungsleinen, 1 Tragbahre. 2 Laternen - Sturmlaterne, 6 Gabeln, 5 Schüppen, 2 Zahnhacken, 2 Platthacken, eine Handsäge und 3 Äxte.

An Ausrüstung fehlt:
1 Motorspritze, 1 Verteiler für „C“, 4 Rettungsleinen, 4 Gasmasken, 2 Leitern
a 4 m und a 8 m und 27 Stahlhelme.

Kosten zusammen 3.861,25 RM.
12. August - Mitteilung des Wehrkreiskommando VI Münster
-Geheim-
Warnung vor Brandkörpern, die von feindlichen Fliegern abgeworfen werden. Es handelt sich um Körper verschiedenster Formen und Größen (bis zu 10 cm Länge). Sie bestehen aus Phosphor mit einem darauf befestigten Wattebausch, entzünden sich selbständig und haben in mehreren Fällen zu Bränden geführt. Mit diesen Brandplättchen will der Feind offenbar unsere Wälder und unser Getreide in Brand setzen.

13. August
-Luftschutzlagemeldung-
Abwurf von Phosphor-Brandplättchen.
Die in der Nacht zum 12. August 1940 von feindlichen Fliegern abgeworfenen Phosphor-Brandplättchen haben nennenswerten Schaden nicht angerichtet. Lediglich in Heinrichsthal kam es am „Am Karstein“ zu einem etwas größeren Brande. Nach einem hier vorliegenden Bericht eines Gend. Beamten, ist ein Fichtenbestand von ca. 3 bis 4 Morgen abgebrannt. Es handelt sich hier um 2 bis 3 m hohe Fichten. Der Brand ist von den sofort alarmierten Feuerwehren Eversberg und Heinrichsthal gelöscht worden.

13. August
- Einsatzbericht -
Brandmeister Hugo Voßwinkel.
Freiw. Feuerwehr Löschzug-Heinrichsthal-Wehrstapel.
Bei dem Waldbrand am 12. August hatten folgende Feuerwehrleute einen Lohnausfall von 9 Stunden a Stunde 0,60 RM.
Es folgt eine Auflistung von 16 Kameraden.
Die Nachtwache von 10 Stunden hatten die Feuerwehrleute, es folgt eine Auflistung von 9 Kameraden.

Die ersten Bomben fallen auf unsere Heimat

15. August - Luftschutzlagemeldung.
In der „Twilmecke“ am Bastenberg, Gemarkung Ramsbeck, sind zwei Bomben-einschläge festgestellt worden.
Die Bomben sind in der Nacht zum 12 ds. Mts abgeworfen worden.

4. September - Aus der Zeitung - Rote Erde.
Luftschutzhandspritzen leisten bei der Bekämpfung von Brandbomben und Bränden wertvolle Dienste. Sie sollten heute in keinem Haus fehlen. Die Hauseigentümer sind zu deren Anschaffung verpflichtet. Falls die erforderlichen Spritzen nicht bis zum 1. Oktober beschafft sind, wird gegen Säumige mit Zwangsmitteln vorgegangen werden.

23. September - Nachbarschaftliche Löschhilfe.
Im hiesigen Amtsbezirk kann z.Zt. nur von dem Löschtrupp in Velmede nachbarschaftliche Löschhilfe geleistet werden. Die Motorspritze des Löschzuges Ramsbeck befindet sich in Reparatur.
9. Dezember - Dienstverpflichtung von Angehörigen der Freiw. Feuerwehren und Pflichtfeuerwehren.
Verzeichnis der im hiesigen Amtsbezirk wohnhaften Feuerwehrmänner.
Auflistung aller Löschtrupps.
Löschtrupp: Heinrichsthal-Wehrstapel - 20 Kameraden.
Es folgt eine Auflistung

1941

14. Februar - Zusammenkunft zur Gründung eines Amtsfeuerwehrverbandes für das Amt Bestwig.

1. April - Die Vereinbarung zum Zusammenschluß aller Gemeinden, zu einem Amtsfeuerwehrverband des Amtes Bestwig tritt in Kraft.

26. April - Aufstellung fehlender Ausrüstungsgegenstände der einzelnen Wehren.
Halbzug Wehrstapel - Heinrichsthal:
5 Stück blaue Tuchröcke kosten 250 RM
1 Gerätehaus: Kosten 4.000 RM

2. Mai - Alarmierung der Feuerwehr.
Die Alarmierung der Feuerwehrmannschaften beim Ausbrechen von Bränden usw. erfolgt durch Hörner. Andere Alarmierungsmöglichkeiten stehen den einzelnen Löschtrupps des hiesigen Amtsbezirks nicht zur Verfügung.

8. Mai - Aufstellung und Ausrüstung.
Die Ausrüstung der Feuerwehrmänner ist einigermaßen abgeschlossen.
In den meisten Wehren fehlt das erforderliche Schlauchmaterial.
Einige Fahrzeuge fehlen in sämtlichen Amtswehren.

11. Juli - Stärkemeldung der Freiw. Feuerwehr des Amtes Bestwig.
Löschzug Heinrichsthal-Wehrstapel Soll 24 - Ist 34, einschließlich
Reservemannschaften und die ausgebildeten Hitler-Jugend-Mannschaften.

1942

Um im Ernstfall eine wirksame Wald- und Erntebrandbekämpfung vornehmen zu können, wurden auf Anordnung des Höheren SS und Polizeiführers in Münster, Übungen sogenannte Planspiele angeordnet.
Die Planspielunterlagen über Bekämpfung von Waldbränden und Luftschutz wurden vom Regierungspräsidenten zugesandt und mußten in den einzelnen Luftschutzorten abgehalten werden.
An solchen Übungen nahm die Polizei, die Freiw. Feuerwehr, der Sanitätsdienst, der Instandsetzungsdienst, die Fachgruppe Elektrizität, der Telefontrupp, der Meldetrupp, Kräfte des erweiterten Selbstschutzes, Kräfte des Werkschutzes, und die nachbarschaftliche Feuerlöschhilfe teil.

12. September - Übersicht über das Feuerlöschwesen
Die Motorspritze Bestwig ist in Reparatur, die Motorspritze Ramsbeck ist noch in Ordnung, zeigt aber auch schon gewisse Mängel, der Löschzug Meschede hat eine neue große Spritze mit motorisiertem Mannschaftswagen (Löschfahzeug LF 15). Geliefert von der Firma Klöckner aus Deutz.

1943

15. März - Betr.: Erhaltung der Schlagkraft der Freiw. Feuerwehr.
Löschzug Heinrichsthal-Wehrstapel.
a) 17 altgediente Feuerwehrmänner sind vorhanden, es ist keiner über 60 Jahre,
8 Einsatzkräfte sind aus der Hitlerjugend,
b) 2 Ergänzungskräfte sind als Pflichtfeuerwehrmänner verpflichtet, es sind
keine SA-Männer in der Löschmannschaft,
c) es sind ebenfalls keine Frauen in der Löschmannschaft,
d) Insgesamt ist der Löschzug 27 Mann stark.

21. März - Gründung der Feuerwehrbereitschaft des Kreises Meschede.

Zwei Züge wurden eingerichtet:
1. Zug Meschede und Finnentrop.
2. Zug Fredeburg und Ramsbeck.
Gesamtstärke: 4 Führer und 32 Mann

Sammelstelle der Bereitschaften:
Einsatz in Richtung - Hagen-Industriegebiet-Düsseldorf:
Sammelstelle - Freienohl, Bahnhof.
Einsatz in Richtung - Paderborn - Bielefeld:
Sammelstelle - Meschede, Marktplatz.
Einsatz in Richtung - Siegen:
Sammelstelle - Bremke, Gasthof Koch.
Einsatz in Richtung - Kassel:
Sammelstelle - Brilon, Marktplartz.


Diese Bereitschaften leisteten nachbarschaftliche Löschhilfe außerhalb des Kreises Meschede in den umliegenden Landesgebieten.

Die Hilfsmannschaften rekrutiert aus der Hitlerjugend

Der Reichsführer der SS wies in einem Runderlaß im Mai 1941 erneut und nachdrücklich darauf hin, daß die Schlagkraft und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren unter allen Umständen zu erhalten und somit notwendig, über den Friedensstand hinaus zu steigern ist.
Durch den Krieg bedingte Personalabgänge sind weitgehend durch Inanspruchnahme der Hitlerjugend (HJ) auszugleichen.
Es entstanden schon lange vor diesem erneuten Runderlaß Feuerwehrscharen der HJ, um die Hilfsmannschaften zu verstärken. Wenn Abgänge aus solch einer Schar zu erwarten waren, mußte rechtzeitig von dem Standortführer der HJ Ersatz angefordert werden und zwar so rechtzeitig, daß sie schon ausgebildet sind, bevor Abgänge wirksam wurden.
Die Sauerländer HJ wurde nach der Machtergreifung als HJ-Bann 137 (Oberruhr) aufgebaut. Die gemeinsame Dienststelle der gesamten Hitlerjugend befand sich in Bestwig in der Reichsstraße 2, der sogenannte Bann.
Heinrichsthal-Wehrstapel gehörte zum Bann 14/137 Bestwig.
Neben der normalen Hitlerjugend ist noch ein HJ-Fanfahrenzug in Heinrichsthal-Wehrstapel nachgewiesen, in diesem spielten ca. 10 Trommler und 10 Trompeter. Diese wurden bei Aufmärschen im Dorf oder in der näheren Umgebung eingesetzt.
Weiter nachweisbar ist außerdem eine HJ-Feuerwehrschar, dieser gehörten im Laufe des Krieges ca. 15 - 20 Jugendliche im Alter von 14 bis 18 Jahren an.

Ab Mitte 1940 erfolgte die Ausbildung dieser Hilfsmannschaft im vorbeugenden Brand- und Luftschutz. Geübt wurde mit der Ausrüstung -Luftschutzpumpen, Feuerpatschen und Luftschutzhandpumpen- des Werksluftschutzes der beheimateten Industriebetriebe. Neben der allseits „beliebten“ Formalausbildung standen Feuerlöschübungen auf dem Dienstplan. Jeden zweiten Donnerstag wurde Im Ölchen hinter der Kirche, oder an einem gefährdeten Objekt geübt. Außerdem wurden die Feuerwehrgerätschaften im Geräteraum hinter der Schule instandgehalten.
Ausbilder waren der Ortsluftschutzwart und ein Feuerwehrausbilder, die altersbedingt nicht eingezogen waren.
Zu einem Brandeinsatz oder zu Aufräumungsarbeiten nach Bombenangriffen wurde diese HJ-Schar nicht eingesetzt. Es wurden jedoch Brandplättchen in der näheren Umgebung in den Wäldern und in der Feldflur gesucht.
Diese Ausbildung erfolgte noch neben der normalen HJ-Ausbildung, z.B. im Luftgewehr- und Kleinkaliberschießen im Versammlungs- und Schulraum der HJ in der Firma Eickhoff, in Heinrichsthal. Die Leibesertüchtigung wurde auf dem Sportplatz ausgeübt und die Geländespiele auf dem Romberg durchgeführt.
Zu Hilfsdiensten in der Partei, zu Geldsammlungen für das Winterhilfswerk, Altmaterial-, Altkleider-, Kräutersammlungen und zum Erntedienst wurde die HJ herangezogen.
Zu diesen Einheiten soll noch eine Nachrichtenschar in Heinrichthal-Wehrstapel gehört haben. Diese HJ-Schar ist heutzutage nicht mehr nachweisbar.
Es könnte sie aber gegeben haben, denn in Meschede befand sich eine Zentralstelle des Luftschutzes, die aus der gesamten Region - vermutlich aus dem Regierungsbezirk - Meldungen über Flugzeugbewegungen weitermeldete. Für diese Dienststelle wurde fachkundigeres Ersatzpersonal -Funker- benötigt. Bei der Nachrichten-HJ erwarben die Jugendlichen Kenntnisse im Funken und im Bau und Betrieb von Fernmedeanlagen.
All diese Tätigkeiten hörten zu dem Zeitpunkt auf, an dem der Luftkrieg unser Ruhrtal erreichte - ca. Ende 1944.

Unsere Heimat im Krieg 1944 - 45

Das Amt Bestwig war Luftschutzort III. Ordnung. Zu Beginn des Krieges hat man angenommen, daß die Luftschutzorte II. Ordnung weniger gefährdet seien als die Luftschutzorte I. Ordnung. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, daß dies nicht im vollen Umfang zutrifft.

Ab dem 9. April wurden Luftschutztagesmeldungen von den örtlichen Luftschutzleitern an den Regierungspräsidenten nach Arnsberg abgesetzt.

Diese Meldungen wurden unmittelbar nach jedem Angriff auf einen Luftschutzort im Heimatkriegsgebiet vorgenommen. In den Hauptorten wurden Sirenen aufgestellt, welche mit den üblichen Warnzeichen die Nerven der Bevölkerung beanspruchten. Ab April wurde die Lage dann ernst, der Kriegsschauplatz rückte auch in unsere Heimat vor.

19. April
- Angriff auf die Eisenbahnstrecke zwischen Meschede und Bestwig.

Die Luftgefahr blieb bis zum Herbst 1944 ebenso gering wie bisher, vereinzelt fielen hier und da Bomben, ohne wesentliche Schäden anzurichten, es waren wohl durchweg ungezielte Notabwürfe.

Der eigentliche dem Kreisgebiet geltende Luftkrieg begann im Herbst. Die Angriffe galten hauptsächlich den Hauptbahnlinien, in unserem Fall der Bahnstrecke Wennemen - Bestwig.
Die Angriffe erfolgten bei hellem Tage (eine funktionierende Luftverteidigung bestand nicht mehr), so am 7. Oktober griffen zwei Flugzeuge mit Bordwaffen und Bomben die Bahnstrecke zwischen Bestwig und Wehrstapel an, sie erzielten aber nur einige Häuserschäden.

13. Oktober Angriff auf Wehrstapel
-es waren acht amerikanische, zweimotorige Flugzeuge. Sie warfen 12 Bomben, durch die vier Arbeiterwohnungen bei der Firma Busch und die Eisenwarenhandlung Kotthoff zerstört wurden.
Brände brachen glücklicherweise bei diesem Angriff nicht aus, die Hilfsmannschaften brauchten nur die Trümmer zu beseitigen.

Mit dem Frühjahr 1945 nahm der Luftkrieg für die an der Bahnstrecke gelegenen Orte wesentlich schärfere Formen an.
Im Gegensatz zu den Tieffliegerangriffen von 1944, die nur eine Störung des Eisenbahnbetriebes bedeutet hatten, setzten diejenigen von 1945 sich die völlige Unterbrechung des Eisenbahnverkehrs zum Ziel.

Man ging zu völliger Zerstörung der Bahnanlagen und Brücken über.
Der erste schwere Angriff des Jahres auf Wehrstapel erfolgte am 8. Februar, wobei der Bahnhof und die Wirtschaftsgebäude des Gasthofes Labe zerstört wurden, neun Familien wurden obdachlos und ein Arbeiter wurde getötet. Auch hierbei kamen nur Sprengbomben zum Einsatz, so daß kein Brand entstand.

Von nun an rollten die Angriffe fast täglich, die Bevölkerung kam nicht mehr aus den Luftschutzkellern.

13. Februar
- Angriff auf die Gemeinden Meschede, Eversberg und Wennemen.

15. Februar
- Angriff auf die Bahnstrecke Eversberg - Meschede.
Beschuß der Bahnlinie in Höhe der Birmecke Breimann, ein Munitionszug wurde zum Stoppen gebracht, aber nicht zerstört. Das Personal flüchtete in den Wald.

22. Februar
- Großangriff auf die Bahnstrecke mit schweren Bomben.
Die Bomber legten einen Bombenteppich, bei dem Bomben von 10 oder 11 Tonnen verwandt wurden, um die Eisenbahn- und die Ruhrbrücke zu zerstören. Diese wurden nur leicht beschädigt, dagegen aber starke Zerstörungen in Wehrstapel anrichteten.
Bei diesem schwersten Angriff auf Wehrstapel wurden folgende Häuser durch Sprengbomben zerstört oder beschädigt:
Villa Meschede mit Nebengebäuden, Lebensmittel Kotthoff, die Wohnhäuser Möller, Schäfer Gösken, Pieper Steinmetz, Risse, Schulte Clemens, Siepmann Wichmann, Labe, Lenze Karl, Mietshaus der Fa. Busch Unter der Helle die Familien Spieß und Wippermann, der Bahnhof und die gesamte Firma Busch.
Der Gasthof Wagener wurde durch Brandbomben in Brand gesetzt und brannte bis auf die Grundmauern nieder, da der Löschtrupp erst nach dem Angriff mit den Löscharbeiten beginnen konnte.
Bei diesem Angriff verloren elf Zivilpersonen, meist Frauen, Kinder und vielfach Evakuierte ihr Leben.

28. Februar
- Großangriff auf Meschede.
Die Firma Wilhelm von Hagen in Heinrichsthal wurde ebenfalls beschädigt.

Am 21. März wurde ein Zug zwischen Meschede und Wehrstapel beschossen.

Der letzte registrierte Luftangriff erfolgte am 25. März auf die Bahnstrecke.

Mehr oder weniger gleichgültig harrte die zermürbte Bevölkerung dem Einmarsch der amerikanischen Truppen entgegen.

Die Amerikaner stießen am Weißensonntag, den 8. April aus östlicher Richtung von Velmede kommend, in westlicher Richtung bis auf Meschede vor.
Gegen 14.00 Uhr zogen die Amerikaner ohne Widerstand in Wehrstapel ein.
Bei der vorhergegangenen kurzen Beschießung wurde das Wohnhaus Gierse in Brand geschossen der Dachstuhl brannte ab, das Wohnhaus Schmitte und der Kirchturm bekamen Treffer ab.
Neben einem Reichs-Arbeits-Dienst RAD- Mann und einem Soldaten wurde noch ein Zivilist tot aufgefunden.
Schlimmer ging es in Heinrichsthal zu:
Auf der Reichsstraße 7 Auf dem Sack waren Panzersperren errichtet worden, vom „Stinneskopf“ her versuchte der hier eingesetzte Sauerländer Volkssturm mit seinem Feuer die Truppen aufzuhalten.
Hierauf griffen diese mit Kampfflugzeugen an und erzielten eine Anzahl von Treffern, wobei Häuser in Brand gerieten. Dabei sind zwei Frauen in den Häusern Arbeiterwohnungen der Firma Eickhoff buchstäblich verbrannt, eine dritte Frau wurde tödlich verletzt.
Es brannte ab bis auf die Grundmauern der östliche Teil der Kaserne, der Hof Dröge Matzen, das Wohnhaus Karl Schmalz und der Hof Johann Siepe.
Von der Bevölkerung, die bis dahin im Keller gesessen hatte oder in die umliegenden Berge geflüchtet war, wurden die Amerikaner mit weißen Tüchern begrüßt.
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112% Einsatz für Meschede - Der Podcast / Folge 16 - Der Wasserförderzug HSK


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